Beerensträucher 20.07.2023


Beerensträucher pflanzen und düngen

Die meisten Beerensorten sind Flachwurzler, ihre Wurzeln sterben bei Sauerstoffmangel schnell ab. Deshalb sollten die Wurzelballen nicht tiefer in die Erde gesetzt werden, als sie im Container standen. Gibt es eine Veredlungsstelle, darf diese nicht mit eingepflanzt werden. Nach der Pflanzung den Boden nicht hacken oder anderweitig tiefgründig bearbeiten. Als Dünger eignet sich Kompost. Wer zusätzlich einen speziellen Beerendünger einsetzt, stärkt die Pflanzen und fördert den Fruchtansatz. Allerdings dürfen Beerensträucher nur sparsam gedüngt werden, da zu viel Stickstoff das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt.

Standort: warm und sonnig / halbschattig

TIPP

Die geringere Sonneneinstrahlung sorgt bei Beerensträuchern im Halbschatten für eine relativ späte Reifezeit. 

 

Heben Sie bei Containerware dann pro Strauch je ein Pflanzloch mit mindestens doppelter Ballengröße aus, damit sich die Wurzeln zum Anwachsen in der lockeren Erde schön breitmachen können.

 

Die richtige Pflege nach dem Pflanzen

In den ersten Wochen nach dem Pflanzen sollte die Erde stets feucht bleiben. Generell sind Beerensträucher wegen ihres flachen Wurzelwerks vor allem in heißen Sommern etwas trockenheitsgefährdet. Deshalb empfehlen wir, Beerensträucher in jedem Fall zu mulchen, um die Feuchtigkeit besser im Boden zu halten – am besten das erste Mal direkt nach den Eisheiligen und dann noch einmal im Sommer. Geeignet sind hierfür zum Beispiel Rasenschnitt, Laub oder gehäckselter Strauchschnitt.

Beerensträucher werden - bis auf wenige Ausnahmen - am besten direkt nach der Ernte beschnitten. Die meisten tragen an jungem Holz die größten und leckersten Früchte, deshalb sollten diese tragenden Triebe nicht älter als drei oder vier Jahre sein. Entfernt werden also insbesondere ältere Triebe. Diese erkennt man an der dunkleren Holzfarbe, junge Triebe besitzen eine helle Farbe. Ein gut aufgebauter Strauch besitzt nicht mehr als acht bis zehn gleichmäßig verteilte Haupttriebe. Wichtig: Nie nur die Spitzen, sondern die sogenannten Ruten tief in Bodennähe abschneiden.

 

  • Himbeeren 

Himbeeren gedeihen am besten in einem tiefgründigen, humosen Boden. Staunässe vertragen sie nicht. Um diese zu verhindern, ist es sinnvoll, die Sträucher in ein etwa 20 Zentimeter hohes Hügelbeet zu setzen. Der Abstand in der Reihe sollte etwa 40 bis 60 Zentimeter betragen

 

Beerensträucher wie Herbst-Himbeeren lassen sich denkbar einfach schneiden. Weil Sorten wie ‘Autumn Bliss’ und ‘Himbo-Top’ ihre Früchte an den neuen Trieben bilden, schneidet man einfach die alten Ruten der Himbeeren im späten Herbst oder Winter bodennah ab.

Sommer-Himbeeren, zum Beispiel ‘Sanibelle’ und ‘Willamette’, bereits direkt nach der Ernte komplett entfernt. Von den jungen Trieben lässt man acht bis zehn Stück pro Meter stehen und befestigt diese an einem Drahtgerüst.

 

  • Heidelbeere 

Heidelbeeren sind grundsätzlich anspruchslos, benötigen aber einen möglichst sauren Boden. 

Heidelbeeren sind zwar selbstbestäubend, damit sie viele Früchte tragen, benötigen sie aber mindestens eine zweite Pflanze einer anderen Sorte an ihrer Seite

Ein Schnitt muss erst einige Jahre nach der Pflanzung erfolgen, es sollten dann jährlich bodennah ein bis zwei Triebe entfernt werden.

Damit die Beerensträucher vital bleiben, schneidet man bei den noch jungen Exemplaren Ende Februar, Anfang März einen alten Gerüstast komplett ab. So regen Sie die Bildung neuer Bodentriebe an. Von den abgeernteten Zweigen der Beerensträucher leitet man einen Teil auf jüngere Seitentriebe um, andere kürzt man lediglich etwas ein, damit sich zusätzliches Fruchtholz entwickelt. Neben saurem Boden, zum Beispiel durch die Einarbeitung von Rhododendron-Erde, sorgt eine weitere Heidelbeersorte in der Nähe für viele Beeren.

 

  • Johannisbeeren /Ribisel 

Johannisbeeren sind pflegeleicht und auch für kleine Gärten geeignet. Der Standort hat Einfluss auf den Geschmack: Im Schatten wachsende Beeren sind säuerlicher als die, die in der Sonne groß werden. Im Gegensatz zu anderen Beerenfrüchten werden sie tief gepflanzt, der Ballen sollte ganz unter der Erde verschwinden. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 1 bis 1,5 Meter betragen. Rote Johannisbeeren tragen auch gut, wenn sie allein stehen. Bei schwarzen Sorten sollte man besser zwei Pflanzen setzen, sonst ist die Ernte sehr überschaubar.

 

Rote und Weiße Johannisbeeren bringen an kurzen Seitentrieben ihrer zwei- bis dreijährigen Äste den höchsten Ertrag. Beim Erhaltungsschnitt im zeitigen Frühjahr kappt man die überalterten Haupttriebe der Beerensträucher bodennah.

 

  • Brombeeren

Ein jährlicher Auslichtungsschnitt sorgt bei Beerensträuchern wie Brombeeren für viele große Früchte. Alle Ruten, die bereits Beeren getragen haben, schneidet man direkt über dem Boden ab. Zu erkennen sind die alten Triebe an ihrer rotbraunen Rindenfärbung und den eingetrockneten Fruchtständen. Vier bis fünf junge kräftige Tragruten sollten Sie stehen lassen, da sich die Beeren am vorjährigen Holz entwickeln. Ein guter Termin ist im zeitigen Frühjahr, wenn die stärksten Fröste überstanden sind.

 

  • Stachelbeeren

Stachelbeeren sind ziemlich anspruchslos, allerdings werden viele Sorten von Mehltau befallen. Zuerst zeigt sich ein weißer Belag an den Triebspitzen und jungen Blättern, später greift der Pilz auch auf die Früchte über. Einzige Hilfe: der komplette Rückschnitt des befallenen Holzes. Wer dieses Problem vermeiden möchte, kauft mehltauresistente Sorten. 

Um den Ertrag zu steigern, werden Stachelbeeren jedes Jahr im Sommer oder Winter geschnitten, sodass nur noch die sechs bis achten stärksten Haupttriebe bestehen bleiben.

 

 Quelle:

www.ndr.de/ratgeber/garten

www.botanikguide.de

www.pflanzen-schneiden.net